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Sprache und Technik

Die folgende Kurzgeschichte mit dem Titel Mein Chef und ich ist ein Nebenprodukt des Projektes Sprache und Technik, das im Rahmen des Forschungsprogramm PHILOTEC an der Hochschule Düsseldorf durchgeführt wurde. Es ging in diesem Projekt aufzuzeigen, inwieweit die Alltagssprache und die Sprache in den Print- und Online-Medien durch technische Metapher infiziert sind. In der Kurzgeschichte wird diese Infizierung bewusst übertrieben. Sollte dies Geschichte Sie zum Lächeln bringen, dann ist auch das beabsichtigt.


Mein Chef und ich - eine technische Kurzgeschichte

Unser kontaktfähiger und energiegeladener Chef hat alles fest im Griff und setzt für seine Ziele alle Hebel in Bewegung. Ständig kurbelt er etwas Neues an. Meistens hat er zwei Eisen im Feuer. Er lässt uns unter Hochdruck arbeiten, sodass wir ständig unter Spannung stehen. Er achtet darauf, dass wir in der richtigen Spur laufen, immer auf Achse sind, ordentlich Gas geben und nie im Leerlauf sind. Er fordert uns ständig auf, einen Gang zuzulegen. Als er mich heute fragte: „Na Franz, alles im grünen Bereich?”, bin ich ausgerastet. Ich dachte, ich wäre im falschen Film.

Ich antwortete:
„Ihnen ist wohl die Sicherung durchgebrannt. Zumindest ist bei Ihnen eine Schraube locker. Ich arbeite wie eine Hochleistungsmaschine und sie behandeln mich wie das fünfte Rad am Wagen.” Dass er falsch gepolt ist, habe ich mir unterdrückt zu sagen.

Seine Reaktion kam mit Volldampf:
„Herr Franz, ich habe sie wohl falsch programmiert. Sie sind nur ein kleines Rädchen im Getriebe, in das sie momentan zudem nur Sand streuen. Sie ticken nicht richtig und machen niemals Nägel mit Köpfen. Sie sind nie auf Draht und total unterbelichtet. Sie sind eine Nervensäge und ich werde sie auf den Mond schießen. Tschüss Franz!”

Der Text und die Audioaufnahmen dieser technischen Kurzgeschichte dienten 2014 Studierenden des Fachbereichs Medien der Hochschule Düsseldorf als Vorlage für eine Videoproduktion auf Youtube

Eine theoretische Reflexion geben u.a.: